Alle Jahre wieder werden in Ketsch die Kopfweiden geschnitten!

Jedes Jahr im Januar finden sich die Grünen Ketsch an der Pfarrenspitze in Ketsch ein, um die alten Kopfweiden zu schneiden – ein wertvoller Brauch, der sowohl die Natur als auch eine jahrhundertealte Tradition am Leben erhält. Diese Weiden sind die letzten ihrer Art in Ketsch, die noch in der gleichen Weise gepflegt werden wie zu Zeiten, als die Weidenruten als wichtiger Rohstoff für Arbeitskörbe dienten. Ein Handwerk, das vor der Erfindung des Kunststoffs in Ketsch weit verbreitet war und durch das Denkmal des Weidenflechters am Rathaus in Erinnerung gerufen wird.
Nur durch den jährlichen Schnitt der Weiden im Winter können die langen, biegsamen Ruten wachsen, die für das Flechten benötigt werden. Besonders in diesem Jahr zeigte sich das Interesse an den Weiden aus Ketsch durch eine Korbflechterin aus Mannheim, die Bedarf an großen Mengen der Ruten hat. Sie berichtete, dass die Preise für den Rohstoff in den letzten Jahren drastisch gestiegen seien – laut ihrer Aussage um mehr als 150%. Angesichts dieser Entwicklung könnte es sich bald wieder lohnen, in Ketsch neue Weidenbestände anzupflanzen, insbesondere in den feuchten Gebieten wie dem Hockenheimer Rheinbogen, wo die Weide ideale Wachstumsbedingungen findet.
Die Grünen Ketsch setzen sich nicht nur für die Erhaltung dieses Kulturgutes ein, sondern auch für den Umweltschutz: Wenn Weidenkörbe ihre Lebensdauer erreichen und nicht mehr repariert werden können, können sie problemlos auf dem Kompost entsorgt werden, ohne der Umwelt zu schaden. Denn Weidenkörbe sind nicht nur ein schöner Teil der Ketscher Tradition, sie sind auch nachhaltig und gehören zu unserer Heimat. Aus diesem Grund ist es den Grünen Ketsch ein Herzensanliegen, diese wertvolle Tradition zu pflegen und mit jedem Schnitt ein Stück Heimat und Natur für die kommenden Generationen zu bewahren.