Baum- und Rasengräber sollen entstehen

Eine der möglichen Flächen auf dem Ketscher Friedhof für Rasengräbe.

Grüne-Ortsverband: Stellungnahme zu naturnaher und kostengünstiger Bestattungsmöglichkeit

Erschienen in der Schwetzinger Zeitung vom 23.10.2024

Grüne Ketsch: Naturnahe und kostengünstige Bestattungsmöglichkeiten für unsere Gemeinde
In Ketsch gibt es derzeit nur zwei Bestattungsoptionen, bei denen die Pflege nicht durch die Angehörigen übernommen werden muss: die gärtnergepflegten Gräber, die mit hohen Kosten verbunden sind, und das anonyme Grab, das jedoch vielen Menschen als zu unpersönlich erscheint. Schon vor einigen Jahren haben wir angeregt, weitere Bestattungsmöglichkeiten zu schaffen, die sowohl wenig Pflegeaufwand erfordern als auch finanziell tragbar sind. Hierzu gehören insbesondere Baum- und Rasengräber. Bei den Baumbestattung wird die Asche des Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne, meist aus Maismehl, am Wurzelwerk eines Baumes beigesetzt. Dies schafft eine direkte Verbindung zur Natur, indem die Urne in den natürlichen Kreislauf übergeht. Anstatt aufwändiger Grabsteine gibt es andere Möglichkeiten, z.B. Gedenkplaketten an zentralen Säulen, was den Pflegeaufwand und die Kosten minimiert.
Rasengräber sind eine Form der Bestattung die traditionellen Elemente mit einem modernen, pflegearmen Ansatz kombiniert. Ein Rasengrab kann sowohl für Erdbestattungen als auch für Urnenbestattungen genutzt werden. Eine kleine Grabplatte, die flach in den Rasen eingelassen wird, trägt die wichtigsten Informationen zum Verstorbenen. Die Rasenpflege wird von der Gemeinde übernommen, was den Aufwand und die Kosten für die Angehörige deutlich reduziert.
Aktuell müssen Menschen, die eine naturnahe Bestattung wünschen, auf Friedwälder oder benachbarte Gemeinden ausweichen. Wir sind jedoch der Überzeugung, dass jeder, der sein Leben in Ketsch verbracht hat, auch die Möglichkeit haben sollte, hier bestattet zu werden. Zudem könnten diese pflegearmen Gräber dazu beitragen, dass weniger ungepflegte Gräber entstehen, was dem Erscheinungsbild unseres Friedhofs zugutekommt. Auch können Angehörige weiter ihre Verstorbenen in Ketsch „besuchen“. Der wichtigste Punkt ist uns aber der soziale Aspekt, die Angehörigen von Kosten zu entlasten, wenn sie diese Kosten nicht tragen können, aber dennoch Wert auf eine würdevolle Bestattung Wert legen.
Baum- und Rasengräber bieten eine naturnahe und kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Bestattungen. Sie reduzieren den Pflegeaufwand und schonen gleichzeitig die Umwelt. Wir wollen erreichen, dass solche Bestattungsformen auch in Ketsch angeboten werden.