Entenpfuhl

Unser Wald! Unser Projekt! Eine Argumenten Liste dafür und dagegen:

Pressemitteilung 25.3.2022: Wasserschutz vor Rohstoffabbau

Dr. Andre Baumann begrüßt die Aufnahme des Waldgebiets Entenpfuhl in das Wasserschutzgebiet Schwetzinger Hardt

Der Landtagsabgeordnete der Grünen, Dr. Andre Baumann, begrüßt die Entscheidung des Rhein-Neckar-Kreises, das Wasserschutzgebiet Schwetzinger Hardt auf die Staatswaldflächen des Gewann Entenpfuhl auszuweiten. Bislang waren die Flächen nur vorläufig für den Wasserschutz geschützt.

„Das Wasserschutzgebiet Schwetzinger Hardt versorgt zehntausende Haushalte mit dem Lebensmittel Nr. 1: sauberem Trinkwasser. Deshalb ist es gut, dass zum Schutz unseres Trinkwassers der Entenpfuhl-Wald nun ganz offiziell Teil des Wasserschutzgebiets ist“, sagt Dr. Andre Baumann. Baumann spricht sich zwar grundsätzlich für eine dezentrale, nachhaltige Nutzung mineralischer Rohstoffe in Baden-Württemberg aus, aber im Gewann Entenpfuhl habe der Wasserschutz Vorrang vor einer Rohstoffnutzung. „Wald ist der beste Wasserschutz. Darum muss der Wald erhalten werden.“

Baumann setzt sich aber für den Bau von Windenergieanlagen im Entenpfuhl-Wald ein, die waldschonend gebaut werden können. „Für die Stellfläche einer Windenergieanlage werden nur 0,5 ha Wald dauerhaft benötigt. Im Vergleich zu einer Waldrodung für ein Kieswerk von bis zu 42 ha sind Waldverluste für zwei bis drei Windräder vergleichsweise sehr gering. Windkraftanlagen wurden auch in Wasserschutzgebieten der Zone III gebaut. Warum sollte das nicht im Entenpfuhlwald möglich sein?“, heißt es in der Presseerklärung des Abgeordneten. „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss auch vor der eigenen Haustüre erfolgen.“

Argumente gegen den Kiesabbau zum Entenpfuhl:

Pkt.1 Gefährdung des Wasserhaushaltes im weiteren Umfeld –sprich dem Hardtwald- sowie Risiken für die Wasserversorgung aus dem Wasserwerk Hardt.

Es wurden zwar Untersuchungen mit Fliesrichtungen gemacht. Aber wer sagt, dass sich diese Grundwasserflüsse bei Ausbaggerung einer Tiefe von 35 m nicht ändern. Grundwasser, vor allem in Hinblick auf die Qualität, wird mehr und mehr zur Mangelware. Daher sollte das eine sehr hohe Priorität haben.

Pkt.2 Lärmschutz gegen die Lärmquellen B39, A6 und ICE-Strecke Richtung Ketsch.

Die vorhandenen Verkehrswege sind vor allem nachts deutlich zu hören. An anderen Stellen, Bahnlinien, Autobahnen, usw, werden aufwendige Maßnahmen wie Lärmschutzwände und/oder Erdwälle installiert. Hier wird eine natürliche Lärmbarriere aus wirtschaftlichen Gründen beseitigt.

Pkt. 3 Neue Lärmquelle „Neues Kieswerk“

Bagger, Rüttelsiebe (üblichenweise in schallfreundlichen Höhen über dem Erdboden) LKW-Verkehr usw.) sind bedeutende Lärmquellen für die Betriebszeiten.Ein Kieswerk im Abstand von wenigen hundert Metern zum Ortsrand Ketsch ist eine Zumutung vor allem für die nahen Anwohner.Damit wird sich die Öffentlichkeit leicht mobilisieren lassen.

Pkt. 4 Vernichtung eines –im Gutachten gering geschätzten- Waldes

An anderen Stellen wird von Aufforstung, Blühsteifen, Grünflachen, usw. gesprochen. Hier soll ein alter, rudimentärer Waldbestand wirtschaftlichen Interessen geopfert werden. Dabei wird, auch im Gutachten, angeführt, dass dieser Wald keinen Freizeitwert für die Bevölkerung hat. Gerade das ist doch für die Tierwelt, „bedeutend“ und ein großes Plus. Vielerorts, z.B. auch im räumlich nahen Hardtwald, findet Wild keine Ruhezone; es wird von Spaziergängern oft gestört. Hier haben wir einen Wald, der wenig begangen wird. Der muss gerade für Brutvögel ein „Eldorado“ sein. Dieser Punkt beinhaltet auch die Vernichtung eines Lebensraumes für Flora und Fauna, eben auch seltener Arten, die gerade hier wegen der Abgelegenheit eine Chance noch! haben.

Pkt. 5 Vernichtung eines CO2-Speichers

Der Klimawandel ist in aller Munde. Hier nicht! Hier heißt es: Weg mit dem Wald. Wir brauchen Kies, Immer mehr und mehr. Gibt es Verbrauchsprognosen? Oder woraus wurde die prognostizierte Betriebszeit von 35 Jahren ermittelt?

Pkt. 6 Zusätzlicher Verkehr für den Abtransport

Im Gutachten wird der lokale Verbrauch vorangestellt. Für den Abtransport werden dann aber alle möglichen Verkehrsanbindungen, auch der Schiffsverkehr, aufgeführt. Dem Unternehmen wird nach Aufnahme des Betriebes keine Auflage für den Verkauf des Kieses mehr gemacht werden können. Es wird zu einer erheblichen Zunahme des Schwerlastverkehrs kommen.

Pkt. 7 Zukunftsfähiger Wald an zukunftssicherem Standort

Der Entenpfuhl hat die Hitzesommer 2018 und 2019 gut überstanden. Dies liegt vor allem am Untergrund, der zwar Kies enthält, aber offenbar den Wurzel Zugang zum Grundwasser bietet. Damit ist der Standort höchst wertvoll und ideal für die Zukunft, in der es heißer und trockener wird.

Argumente für den Kiesabbau zum Entenpfuhl:

Aufgrund von geologischen Prozessen müssen die Rohstoffe an den Standorten gewonnen werden, an denen die Lagerstätten geologisch gebildet worden sind. Hierdurch ist bei der Rohstoffgewinnung immer eine Standortgebundenheit gegeben, die es in vielen anderen Industrien so nicht gibt. Die Ausweisung des Entenpfuhls als Vorranggebiet für Rohstoffabbau ist Teil des Einheitlichen Regionalplans Rhein-Neckar, der seit Dezember 2014 verbindlich ist. Bei der Erstellung dieses Regionalplanes handelt es sich um einen sehr langwierigen Prozess, bei dem sämtliche Vor- und Nachteile zu berücksichtigen sind. Im Zuge dessen waren bei der Erstellung nicht nur die Behörden beteiligt, sondern es fand auch eine Öffentlichkeitsbeteiligung statt, bei der alle Bürger und Bürgerinnen Gelegenheit hatte Stellung zu den Planungen zu beziehen. Die Planunterlagen konnten sowohl im Internet, als auch bei der Geschäftsstelle des Verbandes Region Rhein-Neckar und bei den Kreisverwaltungen und Landratsämtern eingesehen werden

Die Notwendigkeit der Rohstoffgewinnung im Entenpfuhl wird erst durch eine allgemeine Nachfrage nach Baustoffen für Wohnungs- und Hochbauten, aber auch für Verkehrsinfrastruktur geschaffen. Die hochwertige Qualität des Rohstoffvorkommens, sowie die gute Verkehrsanbindung und die kurzen Wege in die Metropolregion machen den Entenpfuhl zum idealen Standort um die Nachfrage nachhaltig bedienen zu können. Ein Verzicht auf das Vorhaben würde dafür sorgen, dass Rohstoffe über lange Distanzen zu transportieren sind. Dies würde nicht nur die Kosten für das Bauen signifikant erhöhen, sondern auch zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen und einem erhöhten Ausstoß von CO2 führen.

Bei dem Rohstoff im Entenpfuhl handelt es sich um ein qualitativ hochwertiges Vorkommen, welches bestens geeignet ist die Bauprojekte in der Region zu realisieren. Auch ist die Verkehrsanbindung mit kurzen Wegen zur Metropolregion ein Grund, dass gerade dieses Vorkommen im Regionalplan als Vorranggebiet für den Rohstoffabbau ausgewiesen wurde. Hierdurch wird vermieden, dass der Verkehr durch die anliegenden Ortsgemeinden geleitet werden muss. Weiterhin gibt es bisher keine Schutzgebietsüberlagerungen. Bei anderen ausgewiesenen Flächen wäre aufgrund dieser Tatsachen der ökologische Fußabdruck weitaus höher. Zusätzlich spielen bei den anderen ausgewiesen Flächen auch die privatrechtlichen Belange, die Verkehrsleitung oder die Überplanung mit anderen Nutzungen eine Rolle, die die Gewinnung von Rohstoffen in diesen Gebieten teils unmöglich machen. So wird zum Beispiel die ausgewiesene Fläche in Oftersheim u.a. durch die geplante Ultranet- Gleichstromverbindung zertrennt, was eine nachhaltige Gewinnung sehr schwierig gestalten würde. Auch spielen unterschiedliche Qualitäten des Rohstoffes eine Rolle, die leider nicht zwingend in jedem ausgewiesenen Vorranggebiet die gleiche Qualität vorweisen.

Diese Argumentenliste ist in Arbeit. Sollten Sie zusätzliche Argumente haben, oder mehr Detailwissen haben, schreiben Sie uns bitte! Vielen Dank.
info@gruene-ketsch.de

Der „Entenpfuhl“ ist das Waldstück westlich zwischen A6 / AS Schwetzingen Hockenheim und „Hockenheimer Achter“

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