Birgit Ackermann (Grüne) ist neu im Ketscher Gemeinderat

Sie sitzt nun für die nächsten fünf Jahre im Ketscher Gemeinderat: Birgit Ackermann von den Grünen. © SCHOLL

Für Birgit Ackermann von der Fraktion der Grünen im Ketscher Gemeinderat sind die Themen Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sehr wichtig und sie möchte sich hierfür einsetzen.

>> In der Schwetzinger Zeitung vom 6.8.2024 ist folgender Artikel über die Grünen Ketsch erschienen. <<

6.8.2024 Von Caroline Scholl

Ketsch. „Dass mir der Sprung in den Gemeinderat direkt bei meiner ersten Kandidatur gelingt, damit habe ich nicht gerechnet. Doch nun freue ich mich sehr über das Vertrauen der Wähler und die Chance zur Mitwirkung und danke für die Stimmen. Natürlich schmerzt die Grünen der Verlust von zwei Sitzen, doch nun gilt es, unsere Standpunkte deutlich zu machen und fokussiert zu bleiben“, lässt uns die gewählte Neu-Gemeinderätin Birgit Ackermann im Interview wissen.

Aufgewachsen ist die 47-jährige alleinerziehende Mutter eines Sohnes in Ketsch und machte ihr Abitur in Hockenheim am Gauß-Gymnasium. „Ich studierte zunächst Indische Sprache und Kultur sowie Verwaltungswissenschaften. Indien bereiste ich sehr oft und entdeckte außerdem mein Interesse am Prinzip der Permakultur. Darin belegte ich eine Ausbildung und arbeite heute als Gemüsegärtnerin in der solidarischen Landwirtschaft. Meine Interessen und meine Überzeugung machte ich also quasi zum Beruf“, ergänzt Birgit Ackermann.

Option Gemeinschaft Tempelhof: Aus Überzeugung in Ketsch geblieben

Obwohl sie viele Orte – unter anderem die Gemeinschaft Tempelhof oder andere Kommunen – als Lebensmittelpunkt in Erwägung gezogen hat, blieb sie aus völliger Überzeugung in ihrer Heimatgemeinde Ketsch. „Ich schätze die Nähe zur Natur hier genauso wie die vielen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten. Zudem betreibe ich mit großer Leidenschaft einen Schrebergarten beim Obst-und Gartenbauverein. Dort bin ich Beisitzerin im Vorstand“, so die frischgewählte Gemeinderätin.

„Der Kontakt zu den Grünen in Ketsch entstand schon früh und bald darauf folgte mein Wunsch mitzuwirken. Deshalb trat ich 2022 in den Ortsverband ein. Zu diesem Zeitpunkt – es war mitten in der Pandemie – fanden viele Veranstaltungen online statt, was mir die Teilnahme als Alleinerziehende vereinfachte. Kurz darauf übernahm ich zusätzlich das Amt als Assistentin für den Kreisvorstand der Grünen beim Kreisverband Kurpfalz-Hardt“, erläutert die engagierte Ketscherin.

Innerhalb der Grünen im Ortsverband Ketsch sieht sie einen großen Zusammenhalt, obgleich die einzelnen Mitglieder sehr unterschiedlich seien – sowohl demografisch als auch von den Interessenschwerpunkten.

Die neue Gemeinderätin der Ketscher Grünen engagiert sich bei „Parents for Future“

„Mir persönlich liegt für Ketsch der Klimaschutz und was damit zusammenhängt sehr am Herzen. Daher engagierte ich mich unter anderem für ‚Parents for Future’. Soziale Gerechtigkeit und Vielfalt als Bereicherung erachte ich ebenso als eine wichtige Aufgabe. Auch in kleinen Maßnahmen kann jeder Mitwirken und vieles ist oft eine Sache der Prioritäten. In Ketsch gibt es viele tolle Ansätze. Es gibt den Wochenmarkt und bereits einen Fair-Teiler und Veranstaltungen wie die geplante ‚Dorf-Pride’ sind gut, um zu zeigen, das Vielfalt und ‚queer’, keine Bedrohungen sondern Bereicherungen sind. Dies zu kommunizieren und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, ist mir wichtig“, bekräftigt Birgit Ackermann.

Sie hätte sich für die Zusammensetzung des neuen Gemeinderates durchaus noch mehr Vielfalt, quasi als repräsentativen Durchschnitt der Gemeinde gewünscht. „Es sind gerade mal drei Frauen im Gemeinderat und kaum junge Menschen aus Ketsch. Stichwort Teilhabe, auch hier gibt es keine Repräsentation im Gemeinderat“, bemerkt sie nachdenklich.

Zudem, so lässt sie wissen, fände sie es eine gute Idee, wenn Gemeinderatssitzungen nicht per se abends stattfinden würden. „Wenn vielleicht zwei öffentliche Sitzungen im Jahr an einem Vormittag stattfinden würden oder vielleicht grundsätzlich eine Online-Teilnahme möglich wäre, dann würden vielleicht viel mehr Ketscher – und ich denke dabei an Eltern und Senioren gleichermaßen – die Chance nutzen, aktiv einer solchen Sitzung beiwohnen“, so die Meinung von Birgit Ackermann.

Caroline Scholl
Caroline Scholl © Foto Thome

Caroline Scholl Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar