Grüne: Putzaktion der Stolpersteine als respektvolle Geste
Ketsch: Zwei Daten, an denen sich in Deutschland historische Momente ereigneten, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Der 9. November 1989 ist mit dem Fall der Mauer eine der Sternstunden in der Geschichte der Nation, während der 10. November – 51 Jahre davor – 1938 eines der schrecklichsten Ereignisse deutscher Historie war: Während der Reichsprogomnacht wurden viele jüdische Einrichtungen zerstört und abgebrannt.
An diesen Tag wollten die Grünen von Ketsch mit ihrer Aktion „Wir putzen die Stolpersteine in Ketsch“ erinnern. In der Enderlegemeinde gibt es sechs Stolpersteine. Mit der Putzaktion sollte der Reichspogromnacht vor 86 Jahren gedacht werden.
Sie gilt als Anfang der Gewalt gegen Juden und als Zeichen des Rassenwahns der Nazis. Das Putzen von Stolpersteinen hat eine symbolische Bedeutung und ist in vielen Städten und Gemeinden zu einer respektvollen Geste geworden, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken.
Die Stolpersteine sind kleine, in den Boden eingelassene Gedenktafeln aus Messing, die von dem Künstler Gunter Demnig geschaffen wurden. Sie tragen den Namen, das Geburtsdatum und das Schicksal eines NS-Opfers und werden meist vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der Person in das Pflaster eingelassen.
Stolpersteine werden durch Witterungseinflüsse und Schmutz schnell unleserlich. Indem sie geputzt werden, wird sichergestellt, dass sie lesbar bleiben und Passanten die Namen und Schicksale der Opfer sehen können. zg/hef