Pressemitteilung Grüne Ketsch
Was können wir in Ketsch gegen den Klimawandel tun? Die Antwort ist recht einfach: wir machen unsere Gemeinde grüner! Denn jeder Grashalm, jede Pflanze speichert CO2 und jeder Baum spendet Schatten. Wissenschaft und Politik sind sich seit langem einig, dass die CO2-Bilanz drastisch verbessert werden muss. Nur hier in Ketsch werden mehr Bäume gefällt als gepflanzt. Die Grünen Ketsch habe daher ein Zeichen gesetzt und 30 Nussbäume gepflanzt. Diese Bäume werden CO2 speichern, werden Schatten spenden und den Boden vor dem Austrocknen bewahren. Sie werden den Wind bremsen und damit die angrenzenden Felder schützen. Sie werden die Artenvielfalt erhöhen und das Mikroklima um sie herum positiv beeinflussen und zu guter Letzt auch noch Nahrung in Form von Nüssen liefern.
In den letzten Jahren hat die Gemeindeverwaltung viele große Bäume fällen lassen, ohne dafür neue Bäume zu pflanzen. Auch kann ein alter Baum nicht einfach durch einen jungen Baum ersetzt werden. Zwei und mehr junge Bäume sind notwendig, um die Leistungsfähigkeit eines alten Baumes zu kompensieren.
Gefällt wurden zum Beispiel die alten Bäume auf dem Marktplatz. Es wurden zwar neue gepflanzt, aber sie werden lange brauchen, bis sie groß sind.
Weitere Bäume wurden auch am Parkplatz im Bruch und auf dem Festplatz gefällt. Dort standen vor einigen Jahren noch große Pappeln. Der neue Kindergarten an der Neurottschule ist absolut notwendig, aber auch hier standen vorher große Bäume. Selbst bei den Naturfreunden und am Anglersee wurden viel große Bäume gefällt. Selbst dort wo nicht gebaut werden muss, selbst dort wo Natur im Vordergrund stehen sollte, werden in Ketsch große Bäume gefällt. In der Mannheimer Straße werden Bäume entfernt und Eisenrahmen aufgestellt. Eine Bepflanzung des Bodens erfolgt nicht. Auch am Schillerplatz werden die Baumscheiben mit Schotter aufgefüllt. So wie an vielen anderen Stellen, die von der Gemeinde zu pflegen sind.
Die im Herbst herunterfallenden Blätter dieser Bäume bereiten natürlich Arbeit für Anwohner, Eigentümer oder den Bauhof. Weniger Bäume bedeutet weniger Blätter und damit weniger Arbeit und Kosten. Aber dies ist eine kurzfristige Sichtweise und die Gemeinde ist dem Gemeinwohl verpflichtet und das verpflichtet zur Abwägung. Was ist auf Dauer wichtiger: heute einige Euro zu sparen oder der Erhalt guter Lebensbedingungen für unsere Kinder, hier in unserer Gemeinde? Sollten die freien finanziellen Mittel hierfür nicht ausreichen, muss an anderer Stelle gespart werden. Die Prioritäten haben sich bereits verschoben. Und der Haushalt muss entsprechend angepasst werden.
Die Forderung der Grünen ist seit Jahren, dass Bäume und das Grün im allgemein, innerhalb der Gemeinde mehr Achtung erfahren muss. Und gesunde Bäume brauchen entsprechend lebenswerte Bedingungen.
So fordern wir seit Jahren, dass die Baumscheiben der Straßenbäume ausreichend groß sind, keine Schotter- oder Mulch-Wüsten angelegt werden und die Baumscheiben wasserdurchlässig gestaltet werden. Dass die Bäume ausreichend in den heißen Sommern gegossen und trockene Äste fachgerecht aus den Kronen entfernt werden. Dass die Platanen weniger geschnitten werden. Dass für jeden gefällten Baum zwei neue gesetzt werden müssen. Dass Bäume die einen Meter über der Erde einen Umfang von mehr als 60cm haben, nur noch gefällt werden dürfen, wenn es nachweißlich keine andere Möglichkeit mehr gibt.
Naturschutzverbände geben praktische Hilfestellung. Viele Gemeinden machen vor, wie man es besser machen kann. Wie Klimaschutz und Artenschutz im Siedlungsgebiet umgesetzt werden können. Der Gemeinderat hat mit dem Beschluss zur Biologischen Vielfalt die Gemeindeverwaltung beauftragt, hier tätig zu werden.
Leider ist bisher nicht viel passiert. Das ist aus unserer Sicht sehr kurzfristig gedacht und eine Rücksichtslosigkeit gegenüber unseren Kindern und Enkelkindern.
Nüsse sind sehr begehrt, weiß Günther Martin, und sagt weiter: „Wir werden vielleicht nicht mehr erleben, dass wir die Nüsse ernten können, aber wenn wir heute keine Bäume pflanzen, dann werden, die, die nach uns kommen, auch keine Nüsse ernten können. Wir müssen noch mehr Nussbäume pflanzen.“