IM PORTRÄT HEIKE SCHÜTZ IST FÜR BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN NEU IM GEMEINDERAT / ENTSCHEIDUNGEN SOLLEN NACHVOLLZIEHBAR SEIN / „FAIR TRADE TOWN“ ODER KULTURQUARTIER ZIELE
In der Schwetzinger Zeitung vom 13.8.2019 ist folgender Beitrag über die Grünen erschienen. Autor: Caroline Scholl
KETSCH.Wenn es gilt, etwas aktiv anzupacken, dann ist Heike Schütz in ihrem Element. „Ich bin der Meinung, dass Entscheidungen, wenn man transparent im Entwicklungsprozess ist und den Bürgern die Gelegenheit bietet, sich einzubringen, viel besser und nachhaltiger umgesetzt werden“, erklärt die 51-jährige Wahlketscherin entschlossen. Bei der Gemeinderatswahl schaffte sie direkt mit ihrer ersten Kandidatur den Sprung in den Gemeinderat und ist somit die fünfte Gemeinderätin der Grünen in Ketsch und die dritte Frau im aktuellen Gemeinderat.
„Das wir nur drei Frauen sind, finde ich persönlich schade, da es nicht Ketsch widerspiegelt. Toll ist, dass wir zwei junge Gemeinderäte haben, allerdings fehlt die Altersgruppe der 20- bis 40-Jährigen, obwohl diese ganz wichtig sind für Zukunftsentscheidungen“, ergänzt sie diesen Gedanken.
Im Ratssaal ist Schütz keine Unbekannte, nahm sie doch in den letzten fünf Jahren sehr regelmäßig an den Gemeinderatssitzungen teil. „Mir persönlich hat oft die Transparenz gefehlt, der Prozess der Entscheidungsfindungen und die vollumfänglichen Informationen – daher ist eines meiner Ziele zukünftig, diese Transparenz einzufordern. Wenn ich etwas beurteilen soll, ist für mich Nachvollziehbarkeit die Basis von allem“, betont die engagierte Grüne.
Initiative zahlt sich aus
„Außerdem sollte, wenn sich zu Themen Bürgerinitiativen bilden, auch diese eine wertschätzende Plattform im Gemeinderat finden, denn die Bürger sollten immer die Gelegenheit haben, gehört zu werden“, fährt sie fort. Das es sich auszahle, als Initiative aktiv zu werden, sei am Beispiel des Ketscher Kinos nachvollziehbar. Habe sich doch auch dort eine Gruppe von Bürgern zusammengetan und ein kulturelles Angebot geschaffen, welches heute in Ketsch keiner mehr missen möchte.
Für Ketsch sieht Heike Schütz viel Potenzial, sei es beim Thema Wohnraum mit neuen Konzepten zu schaffen und Bestand zu nutzen oder Ketsch innerörtlich zu stärken, wie beispielsweise mit der Schaffung von Einkaufsmöglichkeiten, die auf kurzem Weg erreichbar sind oder einem Kultur und Kneipenangebot, um allen Generationen etwas zu bieten.
Bei den Grünen findet Heike Schütz ihre Werte wieder und bringt ihr politisches Engagement gerne für Natur, Umwelt, Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit ein. „Manchmal sind es schon kleine Dinge, die viel bewegen können und einen Anstoß geben, wenn zum Beispiel ein Grünstreifen eine kleine Wildblumenwiese wird, wie beispielweise in der verlängerten Gutenbergstraße, ist dies etwas, was auch woanders funktionieren kann. Wenn Ketsch als ökologische Gemeinde eine Vorreiterrolle bekäme, würde dies sicher auch umliegende Gemeinden inspirieren.
Ein großes Ziel wäre es auch Ketsch zu einer „Fair Trade Town“ zu machen, hier sind die zu erfüllenden Punkte gar nicht kompliziert zu erreichen“, beschreibt die resolute Ketscherin ihre Zukunftsvision: „Mit Blick auf die vielen schönen Dinge, die wir in Ketsch bereits haben, lässt sich das eine oder andere weiterentwickeln. Am Schillerplatz gäbe es vielleicht die Möglichkeit, ein kleines Kulturquartier entstehen zu lassen. Fußläufig sind dort das Kino und das Ferdinand-Schmid-Haus – genau um die Ecke – in der Nähe. Und alles ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.“
Der Dialog mit den Bürgern, die Einbringung des Gemeinderates andererseits bei Gelegenheiten, um ins Gespräch zu kommen, dass sei ihr wichtig. „Und gerne weiße ich nochmal auf unseren grünen Bürgerdialog hin, eine Gesprächsrunde die immer vor den Gemeinderatssitzungen stattfindet. Dort kann man Themen einbringen und somit aktiv die Zukunft von Ketsch mitgestalten“, lädt Schütz ein.© Schwetzinger Zeitung, Dienstag, 13.08.2019
ZUR PERSON: HEIKE SCHÜTZ
Heike Schütz ist 51 Jahre alt und lebt mit ihrer Lebensgefährtin seit 14 Jahren in Ketsch.
Sie ist Chemie-Ingenieurin (FH) und arbeitet derzeit im Anlagenbau für Abwassertechnik.
Sie möchte sich im Gemeinderat verstärkt für Transparenz vor und während Entscheidungsprozessen einsetzen und ganz aktiv den Bürgerdialog und die Bürgerbeteiligung fördern. Ketsch für alle Generationen noch attraktiver zu machen, ist ihr wichtig.
In ihrer Freizeit ist sie als Gründungsmitglied im Verein Central Kino sehr aktiv und würde gerne ein „Kulturquartier Schillerplatz“ auf den Weg bringen und etablieren. csc