GRÜNE MEHR MITEINANDER STATT GEGENEINANDER IM BLICK / WAHLPROGRAMM STEHT AUF VIER SÄULEN.
In der Schwetzinger Zeitung vom 29.4.2019 ist folgender Beitrag über die Grünen erschienen. Autor: zg
KETSCH.„Die Grünen haben sich von einer Bewegung zu einer Volkspartei entwickelt. Inzwischen vertreten die Grünen einen attraktiven gesamtgesellschaftlichen Ansatz, der alle Bereiche und Themen abdeckt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei, in der sie ihr Programm für die Kommunalwahl vorstellt.
Vier Säulen tragen dieses Wahlprogrammes demnach. Erstens Transparenz und Bürgerbeteiligung, weil das die Grundlage der Demokratie und des Zusammenlebens sei. Zweitens der Begriff „Zukunft“, denn sie sei global, digital und damit komplex, erklärt der grüne Kandidat Nikolaus Eberhardt. „Die Menschen sollen mitgenommen werden und die neuen Möglichkeiten müssen genutzt und erklärt werden“, betont der Bewerber auf Listenplatz sechs der Grünen. Die dritte Säule bilden die Themen Natur und Umwelt, weil sie die Grundlage von allem seien. Die soziale Gemeinschaft sei die vierte, denn „wir brauchen mehr Miteinander, weniger Gegeneinander“.
Gleichwertige Bausteine
Alle vier Säulen seien den Grünen gleich wichtig. Es gehe um einen gesellschaftlichen Wandel – in Deutschland, der Welt, aber eben auch in Ketsch. „Wir müssen transparenter, zukunftsorientierter, naturbezogener und sozialer werden – und zwar dringend“, betont Eberhardt. Das Potenzial sei vorhanden, Ketsch sei weder arm noch mit besonderen Problemen behaftet.
„Das Klein-Klein der Alltagspolitik hält uns zu oft auf und verschleiert den Blick auf die wirklich wichtigen Themen, denn wir brauchen einen Konsens in der Gesellschaft, nur so lassen sich die anstehenden und gravierenden Änderungen bewältigen. Wir brauchen eine Vision, eine Vorstellung der Zukunft. Nur so können wir die Gemeinde in diese Richtung steuern. Wir brauchen die Wirtschaft und die Landwirtschaft, aber wir brauchen auch eine auf Dauer gesunde Natur und Nachhaltigkeit.“ Die Gemeinde müsse dies fördern, etwa indem sie günstig Flächen an Landwirte verpachtet, die nachhaltig wirtschaften.
Die Rheininsel sei ein Schutzgebiet von außerordentlichem Wert und Ketsch solle sich dessen besser bewusst werden, heißt es weiter, „wir wollen die Insel noch besser schützen“.
Man brauche insgesamt eine Vorstellung von dem, was die Zukunft bringen könnte. Die Lösung der Probleme und der Umgang mit der Zukunft lägen in der Innovation und nicht im Beharren auf dem Status quo. „Und wir möchten gerne dazu beitragen zu erklären, dass wir uns in einem Transformationsprozess befinden und dass wir beginnen müssen, uns an die Spitze dieses Prozesses zu setzen“, erklären die Grünen, „wir müssen lernen, beizutragen und nicht zu blockieren.“
In Ketsch sei viel Geld für die Verschönerung der Schwetzinger Straße und des Marktplatzes ausgegeben worden. Doch bezweifelt Eberhardt, ob dieses Geld in Form von Mehreinnahmen oder glücklicheren Bürgern zurückkomme. Bäume seien gefällt worden und man habe keine Fahrradwege bei der Straßengestaltung geschaffen, kritisieren die Grünen.
Nachhaltigkeit fördern
Grundsätzlich solle für alles Nachhaltige Geld ausgegeben werden: Kinderbetreuung, Umweltschutz, soziale Belange, wenn sie die Gesellschaft von Morgen formten, aber auch Infrastrukturinvestitionen, besonders wenn sie regenerative Energien beträfen.
Meistens werde bei Investitionen in die Nachhaltigkeit über Kosten und Probleme gesprochen, statt über die Ideen und Lösungen und die gesellschaftlichen Belange der Gemeinde. „Wir müssen es wieder schaffen, einen Konsens über die großen Linien, die gemeinsame Vorstellung des Zusammenlebens heute und in der Zukunft zu gewinnen. Wir müssen wieder an einen Tisch kommen“, heißt es schließlich. zg
© Schwetzinger Zeitung, Montag, 29.04.2019