am 24.1.2024 ist in der Schwetzinger Zeitung ein Artikel über die Solawi Rheinau erschienen.
Obst- und Gemüseanbau
Oftersheim bekommt Abholstelle für solidarische Landwirtschaft
Solidarische Landwirtschaft – kurz „Solawi“ – zeichnet sich aus Sicht der Mitglieder durch Umweltfreundlichkeit aus. Was genau dahintersteckt, könnte zukünftig auch Menschen rund um Oftersheim interessieren.
24.1.2024 VON BIRGIT SCHILLINGER
Oftersheim. „Bei uns haben die Produkte keinen Preis, sondern einen Wert.“ Dieses Zitat fasst für den Unterstützer und Ernteanteilnehmer Joachim Fritz die Philosophie der „Solawi“ zusammen. Solidarische Landwirtschaft bezeichnet ein weltweit umgesetztes Prinzip der Kooperation zwischen einer Abnehmergemeinschaft und einem Landwirtschaftsbetrieb.
Hierbei trägt die Gemeinschaft solidarisch die Betriebskosten. Der Landwirtschaftsbetrieb gewinnt dadurch Sicherheit und ist vom Markt unabhängig. Und Oftersheim hat nun eine Abholstelle für „Solawi“-Mitglieder. Diese bekommen im Gegenzug eine wöchentliche Erntelieferung – außer in einer Winterpause. Der Landwirtschaftsbetrieb von Michael Scherer in Mannheim-Rheinau wird von der „Solawi MA-Süd“ getragen. Nach Vergrößerung der Anbaufläche bietet sie nun für 2024 weitere Ernteanteile für neue Mitglieder an.
„Solawi“: Vom Hobby aus gewachsen
1993 übernahmen Michael und Kerstin Scherer die landwirtschaftliche Anlage mit Stallungen von seinen Großeltern. „Neben der Pensionspferdehaltung begannen wir den Ausbau des Obstbaus zunächst als Hobby. Durch Zukauf von Nachbargrundstücken konnten wir unseren Betrieb in der Folgezeit immer wieder vergrößern“, berichtet Michael Scherer.
2013 wurde er Mitbegründer der „Solawi MA-LU“ und gründeten dann 2022 seine eigene „Solawi“ für den Bereich Mannheim-Süd Die Anteile können unter anderem in Rheinau, Neckarau und jetzt auch in Oftersheim abgeholt werden – nur von Mitgliedern, versteht sich.
Für einen monatlichen Beitrag von 110 Euro gibt es jede Woche eine sehr reichhaltige Gemüse- und Obstkiste – natürlich unverpackt und ohne Plastikmüll. Teilweise wird die Lieferung durch Eier und Honig sowie Brot der Back-Arbeitsgemeinschaft ergänzt. Die Zusammensetzung variiert und überrascht auch gelegentlich: „Wir warten schon gespannt auf das, was donnerstags kommt, was wir jetzt nicht unbedingt als störend empfinden. Ganz im Gegenteil: eine neue Kreativität hat in unserem Küchenalltag Einzug gehalten“ erklärt „Solawi“-Stammkunde Joachim Fritz.
Birgit Schillinger Freie Autorin Lehrerin für Deutsch und Mathematik am Schwetzinger Hebel-Gymnasium. Spezialgebiete:Schulthemen, Mathematik, Leichtathletik, Triathlon