Streit über zu kurze Büsche

GEMEINDERAT RÄTE UND BESUCHER BEKLAGEN RÜCKSCHNITT

27. Juli 2017 Autor: Benjamin Jungbluth (beju)

KETSCH. Hohe Wellen haben bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats nicht nur die Diskussionen um den Haushalt geschlagen (wir berichteten), sondern auch ein Artikel in unserer Zeitung, der am Samstag, 22. Juli, erschienen ist. Darin hatte sich Anwohner Egon Mierswa über den wiederholten radikalen Rückschnitt von blühenden Büschen auf dem Abenteuerspielplatz Körnerstraße beschwert. Bei den Anfragen der Gemeinderäte meldete sich nun zunächst Rainer Fuchs (CDU) zu Wort und bestätigte, vor Ort einen ungewöhnlich starken Rückschnitt festgestellt zu haben. „Wissen denn die einzelnen Mitarbeiter der beauftragten Gartenbaufirmen vor Ort tatsächlich, wie sie einen solchen Rückschnitt umweltgerecht durchführen müssen?“, wendete er sich an Bürgermeister Jürgen Kappenstein. Auch Annette Läppchen (Unabhängige Grüne) beklagte die Situation auf dem Spielplatz. „Das tut mir in der Seele weh, wie es da jetzt aussieht!“, sagte sie.

Bürgermeister Jürgen Kappenstein betonte, dass der Umweltberater der Gemeinde alle Arbeiten externer Fachfirmen abnehmen würde, so auch in diesem Fall. „Und der Rückschnitt erfolgt auch aus Sicherheitsgründen, denn auf einem Spielplatz müssen die Kinder immer von ihren Eltern zu sehen sein“, so Kappenstein. Die Anfragen der Gemeinderäte nehme er aber zur Kenntnis.

Am Ende höhere Kosten?

Doch damit wollten sich mehrere Sitzungsbesucher nicht zufriedengeben. Egon Mierswa, der sich ursprünglich an unsere Zeitung gewendet hatte, machte bei den folgenden Anfragen seinem Unmut Luft: „27 Büsche in voller Blüte sind komplett zurückgeschnitten worden, das ist doch eine Sauerei!“

Eine andere Besucherin äußerte allgemeine Kritik am Grünschnitt durch die Gemeinde. „In den letzten Jahren wurde mal viel zu viel und dann wieder gar nicht geschnitten, und zwar überall im Ort“, sagte sie. „Es ist klar, dass die Gemeinde immer den günstigsten externen Anbieter nehmen muss – aber wenn dann die Pflanzen eingehen und neue gepflanzt werden müssen, entstehen doch noch höhere Kosten.“

© Schwetzinger Zeitung, Donnerstag, 27.07.2017

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